Test Kettensäge Stihl MS 180

Fein, wenn man einen Kamin sein Eigen nennen kann! In meinem Fall sogar noch feiner, da ich einen Wald direkt vor der Tür habe, von dem mir sogar ein Stück gehört. Was liegt da näher, als das Brennholz selbst zu beschaffen? Aus diesem Grund habe ich mir mit der Stihl MS 180 schon vor Jahren eine erschwingliche Kettensäge besorgt, die die notwendigen Arbeiten erledigt.

Hier ein kleiner Praxisbericht eines absoluten Laien auf diesem Gebiet. Mag sein, dass man mich in Kettensägen-Foren aufgrund mangelnder/fehlender/laienhafter Informationen am liebsten mit einer richtig starken Kettensäge vierteilen würde.

Aber das ist mir relativ egal. Und da ich beim Umgang mit der Säge immerhin geschickt genug war, dass Kopf, Arme und Beine noch an mir dran sind und ich es im Winter warm habe, nehme ich mir hier einfach mal die Frechheit raus, einen Erfahrungsbericht über eine Kettensäge zu verfassen.
Die Bilder sind übrigens ziemlich zeitnah zum Kauf entstanden. Ich hätte auch neue Bilder machen können von einer leicht versifften Säge, aber diese Zeit nutze ich lieber zum Brennholzsägen, denn der nächste Winter kommt bestimmt!

Das Kettensägen-Massaker kann beginnen!

 

Der Zweitakt-Motor leistet 2,04 PS (1,5kW) bei einem Schalldruckpegel von 97 dB. Mit einem Gewicht von 4,3 Kilogramm ist längeres Arbeiten am Stück möglich, ohne dass einem gleich die Arme abfallen. Das Anziehen funktioniert auch nach mehreren Jahren immer noch problemlos, sowohl beim Kalt- als auch beim Warmstart. Wenn die Säge mehrmals am Tag benutzt wird, sollte man ab dem zweiten Anwerfen immer den Warmstart wählen. Ganz zu Anfang habe ich das nicht getan, mit dem Ergebnis, das der Motor völlig versoffen war.

Anziehen - läuft! Auch nach mehreren Jahren hat mich die MS 180 noch nie im Stich gelassen.

 

Der Hebel zur Verriegelung der Abdeckung (oben) und der Kombihebel zum Starten der Säge.

 

Die MS 180 verfügt über zwei Tanks, einen fürs Gemisch, einen für das Öl für die Kettenschmierung. Da diese mit 0,25 Litern (Gemisch) und 0,145 Litern (Kettenschmierung) recht klein ausgefallen sind, sollte man die Füllstände bei längerem Am-Stück-Betrieb im Auge behalten, vor allem beim Tank für die Schmierung, da ansonsten die Gefahr besteht, dass die Kette trocken läuft.

 

Bei dieser Gelegenheit habe ich ein mir bis dato unbekanntes Wort kennengelernt. In der Stihl-Gebrauchsanleitung zur Säge steht nämlich folgendes:

"Bei trocken laufender Kette wird die Schneidgarnitur in kurzer Zeit irreparabel zerstört."

 

"Schneidgarnitur" - wie hübsch! Ich kenne Polstergarnituren, Bettwäsche-Garnituren, Küchengarnituren und noch einiges anderes, aber bei einer Schneidgarnitur hätte ich eher an einen Messerblock denn an eine Kettensäge gedacht. Ohne Gebrauchsanleitung hätte ich an dieser Stelle wohl geschrieben:

"Ohne Öl geht das Kettengewumsel kaputt."

 Aber "Schneidgarnitur" hört sich viel besser an. Danke an die schöne Gebrauchsanleitung!

 

Links befindet sich der Tank fürs Kettenschmieröl, rechts der Tank für das Zweitakt-Gemisch.

 

Bei einem Rückschlag greift die Kettenbremse, bevor die Sägekette in den Kopf ihres Benutzers oder empfindliche Körperpartien weiter unter eindringen kann.

 

Auf Touren gebracht wird die Säge mit dem Gashebel, der kurz nach dem Anlaufen manchmal etwas träge reagiert. Aber wenn Säglein ein paar Sekunden im Leerlauf läuft, reagiert er präzise und zuverlässig.

 

Die Kettenspannung kann ohne Probleme selbst vom Benutzer vorgenommen werden. Hinter einer Abdeckung findet sich ein Langloch, in dem die Führungsschiene verschoben und arettiert werden kann. Die Kettenspannung wird über eine Schlitzschraube vorgenommen. Gesichert wird das Ganze durch zwei Muttern.

Die Abdeckung von Führungsschiene und Kettenspannung.

 

Mein Fazit:

Zum Fällen größerer Bäume ist die Stihl MS 180 aufgrund der Schnittlänge von 35 Zentimetern nicht geeignet, aber als „Feuerholz-Säge“ verrichtet sie ihren Dienst treu und zuverlässig und hat mir seit ihrer Anschaffung schon etliche Euro an Kosten für die alternativ zur Verfügung stehende Ölheizung eingespart.

 

Auch für die Abwehr von Zombies, die in meiner Region allerdings eher selten auftauchen, ist die Stihl MS 180 sehr gut geeignet. Aber wenn Untote das Grundstück betreten, zeigt die Säge ihr ganzes Potenzial. Arme und Beine werden mit schnellen, sauberen Schnitten zuverlässig abgetrennt, und auch am Torso machen sich die 2 PS positiv bemerkbar.

 

Die Säge springt immer zuverlässig an, selbst dann, wenn sie einige Monate überhaupt nicht in Betrieb war und noch altes Gemisch im Tank war. Ich bin ziemlich schludrig und habe den Saugkopf für den Kraftstoff noch nie gewechselt, obwohl das laut Stihl einmal pro Jahr gemacht werden sollte. Der Säge ist’s schnurzpiepegal, sie läuft und läuft. Lediglich die Kette habe ich während der Jahre einmal gewechselt.

 

Um es ganz klar zu sagen: Sicherlich gibt es auch bei Stihl „Montagsmodelle“ oder andere Erfahrungen von Käufern der MS 180. Aber ich kann schließlich nur von meinen Erfahrungen berichten, und die sind durchweg positiv.

 

Was ein guter Preis für die Stihl MS 180 ist, kann ich nicht sagen, da sie neu offenbar nicht mehr verfügbar ist. Wenn ich mich recht erinnere, habe ich seinerzeit etwas weniger als 300 Euro bezahlt. Was wem eine gebrauchte MS 180 wert ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.

 

Die MS 180 ist zum Sägen von Feuerholz und zur Zombie-Abwehr gleichermaßen geeignet.

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Kommentare: 6
  • #1

    Peter (Sonntag, 02 Juni 2013 09:18)

    Nett geschrieben. Ich selber nenne eine deutich betagtere Stihl 023 mein eigen.
    Stihl ändert halt auch ab und an mal die Modellbezeichnungen.
    Das aktuelle Modell nennt sich z.Z. MS181, entspricht aber im grossen und ganzem der 180er.
    Zwei Tips noch:
    -Der Kettenöl Tank ist inder Regel so bemessen, das er genau so lange reicht wie der Treibstofftank. Also einfach beim Treibstofftanken auch den Kettenöltank auffüllen und die Gefahr des trockenlaufen der Schneidgarnitur ist gebannt.
    -Für Mamutbäume und die Tausenjährigr Eiche ist die 180er sicher nicht geeignet(die will aber sicher auch niemand anschliessend für den Ofen von Hand spalten), aber mit der richtigen Schnitttechnik (Herzschnitt), bekommt man auch Bäume mit mehr als 60cm Durchmesser mir dem 14" Schwert umgelegt.

    Viel Spass noch weiter hin beim Brennholz machen.

    Gruß
    Peter (der noch 10RM Eiche klein sägen darf)

  • #2

    Torsten (Sonntag, 26 Oktober 2014 21:24)

    Sehr gut geschrieben und für mich als Laie mit allem was mich interessiert doch recht Aufschlussreich:-). .Ich bin nämlich grad auf der Suche nach meiner ersten Benzinsäge und total überfordert von Stihl,Dolmar,Solo und Co.Werd jetzt erstmal den Garten auf Zombiebefall untersuchen:'). ..

  • #3

    Kahn (Mittwoch, 03 Juni 2015 20:14)

    Habe mir diese sege vor wenigen tagen besorgt und ich muss sagen dass ich total begeistet bin von allem verbraucht nicht viel hat kraft und sie ist leicht hatte bis jezr die von meinem vater die ein profimodel ist aber leider auch schwer und nicht handlich mitlerweile benuzt mein vater meine 180 er lieber alls sein pro model :-)

  • #4

    Joachim Quantz (Montag, 09 Mai 2016 16:04)

    Super, vielen Dank für den praxisorientierten Bericht. Habe noch 8RM Eiche vor mir.

  • #5

    dominik (Mittwoch, 03 Mai 2017 15:33)

    und leuft sie immer noch oder hatte sie schon eine reperatur

  • #6

    Kühlwalta (Donnerstag, 04 Mai 2017 01:34)

    Sie läuft immer noch wunderbar.